Parteiprogramm 2019-2023

Die eigenenWurzeln erhalten Die Entflechtung von Kirche und Staat darf nicht darüber hin­ wegtäuschen, dass ein christlich geprägtes Gesellschafts- und Menschenbild für die Kultur und die Politik der Schweiz von grosser Wichtigkeit ist. Der Verlust dieser Wurzeln und Wer­ te wäre verheerend. Gerade die individuelle Freiheit ist eine Folge des christlichen Menschenbildes. Die Entwicklung der Demokratie aus antiken Vorstellungen ist nur mit dem Über­ gang zur Selbstverantwortung zu verstehen. Weiter ist die protestantische Arbeitsethik Grundlage einer unternehmeri­ schen und leistungsorientierten Gesellschaft. Aus den christ­ lich-abendländischen Grundlagen schöpfen wir vernünftiges Denken, Kreativität und Innovation. Denn Unternehmertum und Fortschritt wurzeln in tätiger Hoffnung auf eine prospe­ rierende Zukunft. Aber auch der katholische Subsidiaritätsge­ danke und die Betonung des Werts des Individuums inner­ halb der Schöpfung waren und sind für die Schweiz und den Schweizer Föderalismus prägend. Probleme sollen in Eigen­ verantwortung und möglichst von den Betroffenen selber ge­ löst werden. Ausbreitung des Islams kritisch verfolgen Auch Toleranz und Offenheit zählen zum christlichen Erbe. Dies soll uns aber nicht aus falsch verstandener politischer Korrektheit daran hindern, den Islam genau und kritisch zu beleuchten. In der Schweiz leben weit über 400’000 Angehö­ rige muslimischen Glaubens. Gewiss sympathisiert nur eine kleine Minderheit mit islamistischem Gedankengut. Doch die muslimischen Zuwanderer stammen oft aus Ländern, in denen keine demokratische Rechtsordnung herrscht. Sie brin­ gen dadurch teilweise Vorstellungen über Recht und Ordnung oder die Stellung der Frau mit, die mit unserem Rechtssystem und unseren demokratischen Spielregeln nicht vereinbar sind. Radikalisierungs- und Abschottungstendenzen sind ein nicht zu unterschätzendes Problem. Gleichzeitig werden Forderun­ gen islamischer Gemeinschaften laut, als öffentlich-rechtliche Körperschaften anerkannt zu werden oder ihre Geistlichen an unseren Universitäten ausbilden zu lassen. Diesen Herausfor­ derungen darf nicht blauäugig begegnet werden. Aus Sicht der SVP ist die offizielle Anerkennung des Islams kein gangbarer Weg, da er unweigerlich zu weitreichenden Forderungen sei- tens der islamischen Gemeinschaft führen wird. Glaubens- und Gewissensfreiheit hochhalten Unsere geistigen, historischen und kulturellen Wurzeln müs­ sen erhalten bleiben und gepflegt werden. Aufgabe der Kir­ chen ist es, den Menschen durch Verkündigung und Seelsorge Halt und echte Lebenshilfe zu bieten. Die Kirchen leisten da­ mit einen wesentlichen Beitrag an eine solidarische Schweiz. Weder eine Partei noch der Staat soll Menschen auf religiöse Überzeugungen verpflichten oder ihnen einen bestimmten Glauben vorschreiben. Unsere Glaubens- und Gewissensfrei­ heit erlaubt allen Einwohnern freies Denken, Schreiben, Spre- chen – und Bekennen. Kirchen und Religionsgemeinschaften geniessen darum im Rahmen der Verfassung Freiheit der Verkündigung und Freiheit für die kirchliche Tätigkeit. Diese R e l i g i o n 121

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